INSPEKTOR SVENSSON: WANNABE SVENSSON [Der neue Adventskalenderroman]

Die folgenden Ereignisse finden zwischen 21 und 22 Uhr am Vortag zum Heiligen Abend des Jahres 2009 nach Christi Geburt statt. Alles, was Sie lesen, ereignet sich in Koordinierter Weltzeit UTC.

23.12.2009 - 21:00 UHR

[Lukas wartet vorm Büro, Wannabe holt ihn ab]

Beim CI7 liefen die Ermittlungen von Jack und seinem Team inzwischen auf Hochtouren. In aller Eile hatte man mit Unterstützung der Technikabteilung des Yard unter Einbeziehung sämtlicher verfügbarer Kräfte bereits etwa 60 Prozent des zusammengetragenen Videomaterials gesichtet, nur die Auswertung der östlichen Stadtbezirke Londons stand noch aus. Die verlorengegangene Spur der gesuchten schwarzen Limosine hatte man dabei freilich noch nicht wiedergefunden. Und auch Chloes Suche nach Anhaltspunkten zur Person Cyphers im weltweiten Netz war bisher ohne Erfolg geblieben. Nun aber erreichte den CI7 Boß in Anwesenheit von John Wayne Powerich und Tim Hackerman der Anruf eines gewissen Charles Wannabe, welcher noch bis vor kurzem sein Vorgänger auf diesem Posten gewesen war und nun - laut eigener Aussage gegenüber der Telefonzentrale - endlich Licht ins Dunkel der drängenden Angelegenheit des verschwundenen Henry Fist und des mit ihm untergetauchten Lou Cypher zu bringen vermochte. Jack nahm das zu ihm weitergeleitete Telefonat an seinem Schreibtisch entgegen, wobei er sich wiederum der Freisprecheinrichtung des Apparats bediente, um so den beiden anderen Anwesenden das Mithören des Gesprächs zu ermöglichen. Aus dem Lautsprecher des Telefons tönte es dabei sogleich: "Hallo, hören Sie mich?! Mein Name ist Charles Wannabe. Ich nehme an, Sie wissen, wer ich bin?!". Jack nickte und sprach: "Sie sind der Mann, von dem ich dieses schwere Amt hier übernommen hab. Und wenn alles zutrifft, was mir mein guter Freund Lukas Svensson so über Sie berichtet hat, dann dürften Sie wohl das britische Pendant zu einem gewissen Mister Mason sein, unter dem ich mal ein paar Jahre lang tätig sein durfte. Aber um das noch näher zu erläutern, ist uns jetzt beiden die Zeit sicher ein wenig zu kostbar, oder?! Kommen wir also gleich zum Anliegen Ihres Anrufs, Charles!". Am anderen Ende antwortete es: "Ihre Einstellung, ohne viel Palaber direkt auf den Punkt zu kommen, gefällt mir, Jack! Also, ich bin quasi durch einen Zufall darauf gestoßen, wo sich der von uns Beiden gleichermaßen gesuchte Lou Cypher momentan aufhalten dürfte. Die genaue Adresse ist demnach 21 Jump Street, London E1. Vielleicht könnten wir uns dort mit Ihnen und Ihren Jungs treffen, sagen wir mal in etwa einer Stunde?". Jack schaute auf seine Armbanduhr und nickte erneut. Dazu erwiderte er: "Das wäre dann also 22-0-0. Ich denke, das müßte zu schaffen sein. Ich stell hier noch rasch drei Einsatzteams zusammen, die dann vor Ort den Zugriff vorbereiten und durchführen werden. Und nur keine Sorge, noch vor der Ergreifung Cyphers hat dabei die Befreiung von Henry Fist natürlich absolute Priorität für mich und meine Leute!". Ein erleichtertes Aufatmen war vonseiten Wannabes zu vernehmen, und Jack ergänzte seine klare Zusage durch ein: "Ich merke schon, wir sind da ganz und gar einer Meinung! So, und nun gibt es für uns alle noch eine Menge zu tun! Wir sehen uns dann also in knapp einer Stunde am Einsatzort, Charles! Danke für Ihre Mithilfe! Und grüßen Sie auch Lukas von mir!". Damit beendete er per Knopfdruck das Telefonat, um sofort ein paar weitere zu tätigen, die allesamt der zügigen Vorbereitung der geplanten Aktion dienten.

An der Haustür des Anwesens der Al-Meida-Street 88 wurde in dieser Sekunde Frau Doktor Dorothy Kimble von Jane verabschiedet. Die Ärztin drückte der jungen Frau dabei noch rasch ein Röhrchen mit Tabletten in die Hand, wozu sie leise anmerkte: "Davon geben Sie Ihrer Freundin Miss Napolitani bitte zur Nacht täglich eine halbe Tablette, bei Bedarf später noch eine halbe, aber keinesfalls mehr. Es handelt sich bei diesem Präparat schließlich um ein sehr starkes Barbiturat. Darum gebe ich es auch lieber Ihnen als der Patientin selbst. In ihrem derzeitigen Zustand mach ich mir einfach zu große Sorgen, daß sich die gute Cathrin sonst vielleicht noch etwas antun könnte. Was genau es ist, was sie seit längerer Zeit immer häufiger um den Schlaf bringt, will sie mir ja schließlich partu nicht sagen! Und das, obwohl ich mir fast sicher bin, daß es ihr schon helfen würde, wenn sie sich über das, was sie so schwer belastet, einfach mal mit irgendjemandem aussprechen könnte. Nun ja, Sie können ihr ja in diesemPunkt vielleicht einmal gut zureden. Auf Sie hört sie doch noch am ehesten, nicht wahr?!". Und mit einem kurzen Blick auf ihre goldene Armbanduhr ergänzte sie: "Aber nun müssen Sie mich bitte entschuldigen! Ich möchte morgen schließlich schon in aller Frühe in Richtung Dublin aufbrechen, wo ich als Kind aufgewachsen bin. Weihnachten bin ich nunmal am liebsten zuhause". Ein wenig fröstelnd schlug Dorothy Kimble die Hacken ihrer rotglitzernden Schuhe gegeneinander und ergänzte seufzend: "Es ist eben nirgends besser als daheim! ... Also dann: Ein Frohes Fest, meine liebe Misses Webster, und auf ein gesundes Wiedersehen im neuen Jahr! Sollten Sie wider Erwarten zwischen den Jahren ärztlicher Hilfe bedürfen, so übernimmt übrigens die Kollegin Doc Holly Wood aus Grady meine Vertretung. Ihre Rufnummer finden Sie auf der Rückseite meiner Visitenkarte". Damit übergab die Doktorin Jane eines jener kleinen Kärtchen und begab sich dann raschen Schrittes mit ihrem kleinen schwarzen Köfferchen zum vor der Eingangspforte des Anwesens abgestellten Motorrad, mit dem sie wenige Augenblicke später laut knatternd davonfuhr. Jane aber begab sich wieder ins Haus und verabreichte der im Bett liegenden Cathrin gleich eine halbe Tablette des verordneten Medikaments, aufgelöst in einem Glas Wasser. Es dauerte noch einige Minuten, bis Cathrin daraufhin mit sichtlich entspanntem Gesichtsausdruck die Augen schloß. Jane aber saß noch lange neben ihrer schlafenden Lebensgefährtin, streichelte deren bleiche Wangen und schluchzte dabei leise: "Ach, liebste Kate, wann nur wirst Du endlich wieder Ruhe finden? Wenn ich Dir doch nur helfen könnte, mein Engel! Vielleicht hat ja die Frau Doktor recht, und Du müßtest unser schreckliches Geheimnis einfach nur mal einem Außenstehenden anvertrauen können?! Jemandem, der von Amts wegen zur Verschwiegenheit verpflichtet ist". Und während sie noch lange angestrengt über diese Möglichkeit nachdachte, löschte sie das Licht der Nachttischlampe und kuschelte sich unter der Bettdecke sanft an ihre noch immer sichtlich geschwächte, nun aber immerhin doch erst einmal ruhig schlummernde Freundin.

Henry Fist lag derweil ebenso geschwächt und dennoch weit unruhiger auf der Matraze in Cyphers Kellerloch, wo er inzwischen spürte, daß eine der Ratten mit ihrer ekelhaft feuchten Nasenspitze interessiert an einer seiner nackten Fußsohlen zu schnuppern begann. Er zog den Fuß auf dieser Seite ein wenig an, dann setzte er ihn ruckartig zurück, so daß das neugierige Tier in hohem Bogen in einer der Ecken des Raums gegen die Wand geschleudert wurde, wo es regungslos liegenblieb. Henry griff sich derweil an seinen Schädel, der immer noch brummte von den unzähligen Dingen, die Lou Cypher in den letzten Minuten von ihm hatte wissen wollen: Wie man das radioaktive Uran vom abgebauten Gestein trennte. Wie man unbedenklich transportieren konnte. Wie man es am besten lagerte. All das mußte er ihm erzählen, und Cypher hatte dabei förmlich an seinen Lippen geklebt und jedes Wort aufgeschrieben. Nun aber war er schon seit mehreren Minuten verschwunden und kehrte schließlich mit einer neuen Runde frisch zubereiteter Bloody Marys zurück. Wieder zwang er Henry Fist, seinen randvollen Becher bis zur Neige zu leeren. Doch diesmal trank Cypher selbst nichts, sondern warf seinen Becher samt Inhalt kurzerhand in eine der Ecken des Raumes, wo das scharfwürzige Wodka-Tomatensaft-Gemisch langsam an der Wand herunterlief und schließlich auf den Kopf und in den offenstehenden Mund der bewußtlosen Ratte tropfte, die davon wieder erwachte und im Zickzacklauf zwischen Wand und Matrazenkante aus dem engen Raum zu flüchten begann. Weit kam sie freilich nicht, denn schon nach wenigen Sekunden streckte sie erneut alle Viere von sich und blieb mit heraushängender Zunge und verdrehten Augen liegen. Cypher aber grinste bei dem Anblick nur noch breiter und zischte dann: "Ach Du armer, dummer Henry? Warum um alles in der Welt nur wolltest Du mich den Bullen ans Messer liefern? Das war kein netter Zug von Dir! Du dachtest doch nicht etwa, ich hätte bei unserer Herfahrt nicht bemerkt, daß man uns folgt?! Ich rieche nämlich dieses einfältige Gesetzeshüterpack auf mehrere Kilometer Entfernung! Nur deshalb bin ich ihnen ja auch noch nicht in die Falle gegangen. Apropos Falle! Nun sieh Dir doch nur mal dieses Rattentier an! Liegt breit da und grunzt! Genauso wirst Du in wenigen Augenblicken auch daliegen und quasi im Schlaf den Lohn Deines Verrats empfangen. Ich habe nämlich vor, dieses stinkende Loch hier noch im Laufe der nächsten Stunde in Schutt und Asche legen. Kein Stein wird mehr auf dem andern bleiben! Ja, das wird ein herrliches Feuerwerk, so ganz nach meinem Geschmack, sage ich Dir! Nur zu schade, daß Du von all dem nichts mehr mitbekommen wirst. Und das obwohl Du - im Gegensatz zu mir - ja sogar mittendrin statt nur dabei bist! Nun ja, tröste Dich, mein Lieber! Den Seinen gibts der Herr ja bekanntlich im Schlaf! Und da ich im Grunde genommen das umgekehrte Abbild jenes Herrn bin, halte ich es ebenso! Schlaf schön, mein Freund! Wir sehen uns dann in der Hölle wieder!". Henrys beide Augenlider wurden mit einem Male bleischwer und schlossen sich schließlich gegen all seinen Widerstand ganz, wobei seine Lippen noch ein letztes, stummes "Teufel, verfluchter!" zu formen versuchten.

Auch Lukas Svensson hatte, noch immer draußen vor dem Bürogebäude stehend, seine Augen einen Moment lang geschlossen, damit sie ihm der eisigkalt wehende Wind nicht entzünden konnte. Er trat dabei frierend von einem Bein aufs andere und stammelte leise: "Wo bleibst ... Du denn ... Charles?! ... Hast Du nicht ... was von ... sofort gesagt?! ... Dein Sofort ... kommt mir ... vor wie ... eine halbe Ewigkeit!". In diesem Augenblick hielt mit quietschendem Reifen Claudias Wagen neben ihm, und aus der heruntergekurbelten Seitenscheibe drang ein aufgeregtes Bellen an Svenssons Ohr. Es mischte sich sogleich mit der vertrauten Stimme Charles Wannabes, die ihm zuraunte: "Seit wann nehmen Sie denn alles, was ich sage, so wörtlich? Sie hätten ruhig auch in unserem Hausflur oder im warmen Büro auf mein Eintreffen warten können! Aber egal, jetzt steigen Sie erstmal rasch ein, damit wir uns am Ende hier nicht noch alle den Hintern abfrieren! Ich stell die Heizung auf volle Stärke, und wir lassen Sie dann erstmal ganz schnell wieder auftaun!". Erst jetzt, da sich neben ihm die Beifahrertür des Wagens öffnete, gelang es Lukas Svensson, seine eisigverklebten Augenlider wieder zu öffnen, und er erblickte zu seiner Uberraschung einen wattebärtigen Weihnachtsmann am Steuer jenes Autos, in dem er eigentlich dem Klang der Stimme nach Charles Wannabe vermutet hatte. Ungläubig mit beiden Händen über seine Augen reibend, fragte er schließlich: "Um Himmels willen, sind das etwa Sie, Charles?". Wannabe nickte grinsend, worauf Svensson - den gewöhnungsbedürftigen Aufzug seines Partners etwas genauer betrachtend - hinzufügte: "Und diese Kostümierung, ist das etwa ...?". Wieder nickte Wannabe und vollendete dann: "Ja, das ist in der Tat ihr Weihnachtsmannkostüm. Paßt mir übrigens wie angegossen! Sorry, aber Claudia hatte leider auf die Schnelle nichts anderes für mich, nachdem sie meine zerfetzten und besudelten Klamotten ein wenig vorschnell im Abfall entsorgt hatte! Ich laß das Ding auch gleich morgen früh auf meine Kosten blitzreinigen, so daß Sie es am Heiligabend wieder tragen können, fest versprochen! Und nun steigen Sie bitte endlich rein! Vierbein wachsen ja auf der Rückbank schon Eiszapfen aus der Nase!". Wortlos stieg Svensson auf der Beifahrerseite ins Auto und warf hinter sich rasch die Tür zu, wobei sich um ihn herum im ganzen Wageninnenraum sogleich eine wohltuende Wärme ausbreitete. Neben ihm aber drehte Charles Wannabe im roten Mantel den Zündschlüssel herum, um so den kurzzeitig abgestellten Motor wieder zu Laufen zu bringen. Zu seinem Entsetzen war dabei unter der Motorhaube nur ein verhaltenes Stottern zu vernehmen, dann herrschte Stille. Auch der zweite Startversuch führte zum selben Ergebnis. Hinter dem Lenkrad wurde Wannabe langsam ein wenig nervös. Er versuchte es ein drittes und viertes Mal, wieder ohne Erfolg. Pure Verzweiflung packte den Ex-Yard-Chef mit dem falschen Rauschebart. Lauthals jammerte er: "Schöne Bescherung!". Und während er noch einen fünften Anlauf startete, ergänzte er mit flehender Stimme in Richtung Bordcomputer: "Spring doch an! Bitte nur noch dieses eine Mal! Nun komm schon, Kid!". Lukas Svensson bemerkte an seiner Seite erstaunt: "Sie reden Ihren fahrbaren Untersatz wie einen Menschen mit Namen an, Charles? Ist das nicht ein wenig übertrieben?". Noch bevor ihm Steuermann Charles antworten konnte, röhrte der Motor des Autos laut auf und verfiel dann in ein sanftes, regelmäßiges Schnurren. Und übers ganze vollbärtige Gesicht strahlend, frohlockte Charles Wannabe: "Mag schon sein, aber es wirkt!". Ein lautes Kläffen in seinem Rücken suggerierte dabei ungeteilte, vierbeinige Zustimmung. Und ehe Lukas Svensson überhaupt noch in der Lage war, etwas auf den ungewöhnlichen Schulterschluß von Auto, Mensch und Tier zu erwidern, überrumpelte ihn Wannabe mit dem Einwurf: "Ach, und eh ich es noch vergesse! Ich soll Sie schön grüßen, und zwar von Ihrem Freund Jack aus L.A., den wir in weniger als einer halben Stunde bereits beim vermeintlichen Versteck Lou Cyphers treffen werden, sofern wir uns hier jetzt nicht noch länger mit streikenden Motoren und nichtigem Geplänkel aufhalten! In diesem Sinne: Let's go!". Und damit rauschte der vierzylindrige Schlitten mit Lukas und Charles auch schon mit konstant sechzig Sachen quer durch Londons City in östlicher Richtung vondannen.

Auch im CI7 Hauptquartier war der Zeitpunkt für den Aufbruch herangerückt. Insgesamt vier Mannschaftswagen standen auf dem hellerleuchteten Innenhof abfahrbereit, vor denen sich nun binnen weniger Minuten bereits zwei Teams mit je drei Männern und Frauen versammelten, die allesamt in hautenge olivgrüne Tarnanzüge gekleidet waren und darüber schußsichere Westen mit der Aufschrift CI7 trugen. Über die Westen hatten sie sich olivgrüne Anoraks gestreift, deren Reißverschlüsse sie nun nahezu synchron bis zum Hals hin zuzogen. Auf den Köpfen trugen sie hochgekrempelte dunkelgraue Skimützen, die sie sich später im Einsatz übers Gesicht ziehen sollten, um so - vom Gegner möglichst lang unerkannt - angreifen zu können. Beim dritten Team fehlte noch eines der drei Teammitglieder, während nun auch Jack, Powerich und Timmy aus dem Gebäude heraus auf den Hof kamen. Die Drei begaben sich, angeführt vom CI7 Chef, sofort zum vordersten Mannschaftswagen, dessen Hintertür weit offenstand und mit einer zusätzlichen Rampe versehen war. Jack deutete auf jenes Hilfsmittel und erläuterte: "Extra für Sie, Timmy! Ich denke nämlich, Sie sollten unbedingt mit von der Partie sein. Schließlich eilt Ihnen - nicht zuletzt durch meinen Freund Lukas - ein Ruf als exzellenter Hacker und Datenanalyst weit voraus. Bei der Gelegenheit, meine Herren, darf ich Ihnen dann auch gleich den Koordinator der bevorstehenden Aktion vorstellen!". Wie auf Stichwort sprang ein Mann im grauem Anzug aus dem Wageninneren heraus, der einen weiteren Tarnanzug samt Weste, Anorak und Skimütze in Händen hielt. Er übergab die Ausrüstung zunächst an Jack und reichte dann beiden Gästen die Hand, wozu er sprach: "Sehr erfreut, mein Name ist Youstan Texas. Ich bin momentan die Nummer Zwei in der Rangordnung des CI7, gleich nach unserem hochverehrten Jack hier!". Der Angesprochene aber nickte und bemerkte: "Und schon Anfang nächsten Jahres werde ich ihn zur Number One befördern lassen, wenn ich meinen Schreibtisch räume und wieder in die Staaten zurückreise, wo meine Familie bereits sehnsüchtig auf mich wartet. Fürs erste aber leitet er die heutige Aktion von der mobilen Einsatzzentrale aus". John Wayne Powerich und Tim Hackerman waren sichtlich überrascht. Und Powerich faßte sich schließlich ein Herz und hakte nach: "Und ich dachte, Sie würden die ganze Aktion aus der Ferne koordinieren?!". Jack aber schüttelte den Kopf, während er bereits begann, in die ihm überreichte Einsatzkluft zu schlüpfen: "Oh nein, koordiniert vom sicheren Chefsessel aus hab ich in den letzten Monaten bereits mehr als genug. Jetzt, wo es um alles geht, will ich endlich auch wieder mal selbst gegen den Terror ins Feld ziehen!". Und damit zog auch er sich den Reißverschluß seines eben übergestreiften Anoraks bis ganz nach oben zu und gesellte sich zu den beiden anderen Mitgliedern des dritten Teams. Youstan Texas aber half Timmy mit seinem Rollstuhl über die Rampe ins Fahrzeug der Einsatzzentrale, während John Wayne Powerich auf Geheiß von dessen Fahrer neben ihm vorn auf dem Beifahrersitz platznahm. Im Innern des Wagens blinkten und blitzten dem einfahrenden Hackerman zahllose Lampen und Knöpfe entgegen, die zwischen, über und unter diversen Monitoren, Mikrofonen und Lautsprechern angebracht waren. Und mit gewichtiger Stimme erklärte Youstan seinem beeindruckten Gast in aller Kürze die Einteilung der Truppe: "Team A unter der Leitung von Agent Smith trägt den Namen Apollo 11 und bildet im Rahmen einer Stürmung die mit der Aufklärung der Lage betraute Vorhut. Team B alias Apollo 12 steht unter der dem Kommando von unserem Special Agent Jack und agiert dabei als Hauptstoßtrupp. Und Team C, geleitet von Agent Neo, tritt unter der Bezeichnung Apollo 13 an und ist dann quasi die - gegen mögliche Angriffe aus dem Hinterhalt absichernde - Nachhut". Mit diesen Worten ergriff er ein vor ihm bereitliegendes Bluetooth-Headset, das er sich sogleich auf den Kopf setzte und dann durch das eingebaute Mikrofon eine rasche Verständigungsprobe zu allen drei Teams durchführte. Sichtlich zufrieden erklärte am Ende jenes Tests: "Alles klar, es kann losgehen! Die Fahrer der Einsatzfahrzeuge der Teams A, B und C sowie der Einsatzzentrale bitte die Motoren starten und abfahren!". Unter Timmys Rollstuhl begann es dabei ganz deutlich zu brummen und zu vibrieren, und nur Sekunden später setzten sich alle vier Mannschaftswagen - streng hintereinander fahrend - in einem kleinen Convoy in Richtung der östlichen Bezirke Londons in Bewegung ...

[WIRD FORTGESETZT] -> [Zurück]